Wir starben in der Hölle

Der Tod lauert hinter jeder Ecke. In der Schlacht von Passendale werden Hunderttausende Männer verwundet. Diejenigen, die noch selbst gehen können, schaffen es aus eigener Kraft nach hinten, andere werden auf Bahren abtransportiert. In der Mitte sehen sie eine britische Trage aus dem Jahr 1917. An der Front werden die Verwundeten in einer Verbandsstation erstversorgt. Zur weiteren Behandlung werden sie in ein Feldlazarett im Hinterland gebracht und dann in weiter entfernte Krankenhäuser oder nach Hause evakuiert. Die medizinische Infrastruktur ist enorm. Am ersten Tag der Schlacht von Passendale versorgen die britischen Feldlazarette in Poperinge in gerade einmal 24 Stunden mehr als 13.000 Verletzte. Es sind nicht nur Kriegsverletzungen, sondern auch die verheerenden Auswirkungen von schlechtem Wetter, Hunger, Durst und mangelnder Hygiene, die die Soldaten körperlich und seelisch erschöpfen. Viele Soldaten leiden an Krankheiten wie Fußpilz, Grippe und Durchfall. Der Einsatz von Antibiotika zur Bekämpfung von Wundinfektionen steckt noch in den Kinderschuhen. Bakterielle Infektionen sind daher eine der Haupttodesursachen. Neben den körperlichen Strapazen fordert der Krieg auch einen hohen seelischen Tribut. Im Jahr 1917 bekommt die Angst ein neues Gesicht. Psychische Probleme werden vermehrt zu einem „unsichtbaren“ Feind. Der Schlamm, der Tod und die Verwüstung brennen sich vielen Veteranen für immer in das Gedächtnis ein. Auch die Tiere an der Front leiden schwer. In diesem Raum sehen Sie die Hausapotheke eines deutschen Pferdearztes. Schauen Sie sich die verschiedenen Arzneimittel mal genauer an. Dazu gehört auch Kokain, das als Betäubungsmittel eingesetzt wurde, aber auch dazu diente, erschöpfte Pferde an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit zu treiben.

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Passchendaele Museum

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