ROMANO: Handwagen

Stellt euch vor, euer Auto ist kaputt, das Fahrrad geklaut. Die S- und U-Bahn, auch die Straßenbahn, der Bus nix fährt mehr. Geld habt ihr übrigens auch keins mehr, bzw. es ist nix mehr wert und die Geschäfte haben geschlossen. Also bis auf ein, zwei Spätis. Zu guter Letzt hat man euch auch noch aus der Wohnung geschmissen und auf die Straße gesetzt. Was habt ihr dann noch. Nix, nur euch, die nackte Haut und ein paar Sachen die ihr noch mitnehmen konntet. So erging es vielen Leuten nach dem 2. Weltkrieg hier in Berlin. Alles war kaputt, die Häuser durch Bomben zerstört. Es gab kein Nahverkehr mehr, die letzten Fahrzeuge wurden vom Militär beschlagnahmt und Fahrräder waren so ne Art Siegerbeute. Da war so ein Handwagen echt Gold wert. Oft selbstgebaut. Klar, er wirkt primitiv, aber Du kannst damit ne Menge transportieren, und ohne großen Kraftaufwand schnell von A nach B bringen. Also, wenn wir uns mal wieder aufregen, dass irgendetwas grad nicht so klappt oder der Bus mal wieder zu spät kommt, sollten wir an diese Zeit zurückdenken. Dagegen geht’s uns doch richtig gut. Oder?

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Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.