52. Zunftsaal

Willkommen im Zunftsaal des Märkischen Museums. Wer kennt heute noch den Begriff Zunft? Das war früher ein wichtiger Zusammenschluss von Handwerkern, wie etwa Maler oder Tischler, Schlosser oder Bäcker. Zünfte hatten vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert großen wirtschaftlichen Einfluss. Die Zünfte setzten die Löhne fest. Sie sorgten dafür, dass es nicht zu viel Konkurrenz gab und kontrollierten die Qualität der Arbeit. Und sie halfen Handwerkern in Notlagen. Vor sich sehen Sie eine Zunftlade der Berliner Tischler aus dem Jahr 1745. Sie ist aufwändig gearbeitet: mit Rückenlehne, Messinggriffen und Kugelfüßen. An der Seite abgebildet sind die Werkzeuge der Tischler: darunter Hobel, Zirkel und Maßstab. In der Lade aufbewahrt wurden wichtige Dokumente. Aber auch sogenannte Willkommenspokale, zu sehen hier auf dem langen Tisch. Geöffnet war die Truhe früher nur während der Sitzungen der Zunft. Gebaut wurde dieser Saal als Denkmal für das Berliner Handwerk. Entworfen hat ihn Ludwig Hoffmann. Der Saal entstand, als die Zünfte bereits nicht mehr existierten. Denn nach Einführung der Gewerbefreiheit 1810 verloren sie zunehmend an Bedeutung. In dieser Zeit wurden dem Museum viele Stücke aus der Zunftvergangenheit geschenkt.

Press play to start the audio from the beginning

Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.