42. Anni Mittelstädt

Für unsere Liebe sind wir auf den Knien – denn unsere große Liebe ist und bleibt Berlin. Das ist das Lied der Trümmerfrauen. Gesungen hat es auch Anni Mittelstädt. Sie beseitigt als eine von über 40.000 Frauen den Schutt des Krieges. Denn nach 1945 liegt Berlin in Schutt und Asche. Abgetragen werden unzählige Trümmer in schwerer Handarbeit meist von Frauen. Anni Mittelstädt arbeitet sechs Tage die Woche bei jedem Wetter. Sieben Jahre lang. Dafür erhält sie Lebensmittelmarken für sich und ihren kleinen Sohn. Das bewahrt beide vor dem Hungertod. Aber für Anni Mittelstädt ist die Arbeit auch eine Herzenssache: Sie sagt: „Für mein Berlin habe ich gelebt, geliebt und gelitten, für mein Berlin habe ich gern gearbeitet.“ Und die Zeit in den Trümmern schweißt zusammen. Sie schafft bei den Frauen ein Gefühl von Kameradschaft. Im Gedenken an diese Erfahrung gründet Anni Mittelstädt 1965 den Berliner Club der Trümmerfrauen. Er bietet einen Treffpunkt und soll die Leistungen der Frauen für Berlin würdigen. Bis zu ihrem Tod 1987 ist Anni die Seele des Clubs.

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Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.