37. Reichtagsbrand

A: Siehst du nicht was hier passiert? Das Feuer im Reichstag war ein Geschenk für die Nazis. Die brauchten nen Sündenbock. Angeblich warn’s die Kommunisten. Und nun haben wir den Salat. Mit seiner sogenannten Reichstagsverordnung kann Hitler jeden einfach so einsperren. B: Ich weiß nicht, was du willst? Es hat sich doch was getan. Es gibt wieder Arbeit. Mein Sohn fährt ins Zeltlager mit der Hitlerjugend. Und nächstes Jahr kann ich zum Urlaub nach Rügen. Mir geht’s besser seit die Nazis dran sind. A: Aber andere zahlen den Preis dafür. Unser gemeinsamer Freund Emil - ist weg. Der war nur bei der Gewerkschaft. Die Nazis haben ihn nachts geholt. Seine Frau und seine Kinder sind verzweifelt. Ich glaub nicht, dass sie ihn lebend wiedersehen. B: Ssschhh. Wenn dich jemand so reden hört, bist du als nächster dran. A: Aber wenn wir alle nichts sagen: Wohin soll das führen? Was passiert als nächstes? Das Feuer im Reichstag diente den Nationalsozialisten als Vorwand, um Grundrechte außer Kraft zu setzen. Verboten wurden bald schon alle Parteien außer Hitlers NSDAP. Tausende Berliner wurden verhaftet und gefoltert. Darunter Kommunisten, Sozialdemokraten, Juden und Homosexuelle.

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Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.