Die Zwanziger sind eine Zeit der scheinbaren Stabilität in Berlin. Die Großstadt wird zum Symbol neuer Freiheit. Zumindest für jene, die es sich leisten können. Die modernen Impulse kommen vor allem aus den USA: Etwa der Jazz. Jazz entstand um 1900 in den Südstaaten. Kennzeichnend für Jazz ist die Improvisation. Die Modetänze der Zwanziger wie Foxtrot oder Charleston faszinieren mit ihrem jazzigen Rhythmus. Dieser Teller zeigt eine Tanzszene der Zeit. 1929 trifft die Wirtschaftskrise Berlin. Und sie macht mehr als eine halbe Millionen Berliner arbeitslos. Die Armut wächst und radikale Parteien rufen zu Demonstrationen auf. Gewaltsame Straßenkämpfe nehmen zu. Und viele glauben nicht mehr, dass demokratische Parteien ihre Probleme lösen. Ende 1932 wählen mehr als eine Millionen Berliner die Nationalsozialisten. 1933 wird Hitler Reichskanzler und die NS-Diktatur beginnt. Den Nazis ist die moderne Musik ein Dorn im Auge. Gespielt werden soll nur noch „anständiger“ Jazz. Was sie darunter verstehen, bleibt unklar. Aber im Radio verbieten die Nazis vor allem die Musik amerikanischer Jazzmusiker mit jüdischen oder afro-amerikanischen Wurzeln.
Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.