34. Claire Waldoff

Stern von Berlin ham se mich jenannt. Ick mir selbst Claire Waldoff. 'Hermann heest a…',[singend] hab ick jesungen. “Olga heest se”,[singend] wärs jewesen. Denn ick war ja mit meene Olly zusammen, wa? Dette war zuviel für manche. War ihn nich recht: ne Frau und ne Frau zusammen. Und denn och noch eene wie icke: “Rauchend und fluchend wie een Müllkutscher“. Rote Haare uff dem Kopf, Anzug und Krawatte wi en Kerl. Singt de Lieder von de jüdische Komponisten. Und is erfolgreich. War ne janz schön wilde Zeit. Ick hätt nich jegloobt, dat ick mal ne Berliner Göre werd. Medizin wollt ick studieren. Nach dem Gymnasium in Hannover. Da hieß ick noch Clara Wortmann. Jeklappt hat et nich: lach am Jeld. Na, denn bin ick eben zum Theater. Und inne Hauptstadt: zum Kabarett. Det war ja wat janz neuet. Richtig Karriere jemacht hab ick da: Uffjetreten bin ick inne Berliner Varietés. Ooch in janz Deutschland. [Neutraler Erzähler:] Claire Waldoff war als Sängerin und Kabarettistin ein Berliner Original. 1938 endete ihre Karriere. Mit ein Grund war ihre feste und offene Beziehung zu einer anderen Frau. Zu Kriegsbeginn verließ sie Berlin. Mit ihrer Lebensgefährtin “Olly” liegt sie in Stuttgart begraben.

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Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.