Für mich ist Politik Medizin im Großen. Ein Arzt kümmert sich um seine Patienten. Genauso muss sich die Politik für die Menschen einsetzen. Dazu habe ich meinen Teil beigetragen. Diese Säule ist ein Geschenk der deutschen Fortschrittspartei an mich: Rudolf Virchow, Ihren Mitbegründer. Es ist eine Anerkennung meiner Verdienste. Sehen Sie die Ethnologie mit der Weltkugel und die Anthropologie mit dem Schädel? Ich forsche in beiden Wissenschaften. Aber studiert habe ich Medizin. Meine Zellforschung machte mich zum Vater der modernen Pathologie. Warum bin ich auch politisch aktiv? Geprägt hat mich meine Zeit in Oberschlesien. Dort erlebte ich, wie soziale Umstände über das Leben entscheiden: An Typhus starben vor allem die Armen. Um das zu ändern forderte ich in der Märzrevolution 1848 Chancengleichheit für alle. Damals kostete mich das meine Stelle an der Charité. Aber seitdem habe ich viel erreicht. Auf meinen Rat hin baute man in Berlin eine moderne Kanalisation. Dazu städtische Krankenhäuser, Markthallen und den Zentralen Vieh- und Schlachthof. Ein besseres Leben für alle war immer mein Ziel. Beteiligt war Virchow auch an der Gründung des Märkischen Museums. Das Virchow-Krankenhaus trägt noch heute seinen Namen.
Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.