28. Berlin 1871

Ick bin janz baff. Da jründet sich dit deutsche Kaiserreich und ick werd Hauptstadt. Da kiekste, wa? Jebaut wird an allen Ecken. Und ick werd ne moderne Jroßstadt. Sogar de modernste, die et jrad so jibt. Siehste die Häuser uff dem Jemälde? Dit sind Mietskasernen, die wachsen wie Pilze aus dem Boden. Denn et kommen jede Menge Menschen in de Hauptstadt. Und die brauchen alle ne Bleibe. Wat mir jefällt is, dass de Stadtverwaltung nu endlich verstanden hat, dass se wat tun muss, damit hier so ville Menschen wohnen können. Nu werd ick umjestaltet. Denn mit de villen Menschen, dit war ja nich immer jut. Dreckig war ick. Dit Abwasser is durch meene Straßen jeflossen, wie dit stank! Und die Berliner sind krank jeworden. Jestorben sind se an Cholera und Typhus. Aber nu jibt et die neue Kanalisation. Da fließt dit Abwasser jwd - also janz weit draußen - uffs Feld. Und ne Ringbahn jibt et jetzt ooch. Die Berliner kümmern sich um mich. Da jibts nüscht zu meckern. Ick bin jetzt ja ooch die Hauptstadt.

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Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.