19. Johannes Kunckel

Die Staatskassen in Brandenburg waren leer nach dem langen Krieg. Ich half sie zu füllen. Wie? Mit Kristall- und Goldrubinglas. Denn ich kenne das Geheimnis seiner Herstellung. Johannes Kunckel mein Name, Alchemist. Gelernt habe ich mein Handwerk bereits bei meinem Vater. Dann war ich am Hof in Sachsen. Der große Kurfürst holte mich nach Brandenburg. Hier verbesserte ich die Glasherstellung. Dazu experimentierte ich viel auf der Pfaueninsel. Gelohnt hat es sich: Mein Goldrubinglas ist ein beliebter Luxus. Fertigen kann ich es nun in größerer Menge. Auch mein klares Kristallglas verkauft sich. Und für den Handel wichtig sind meine farbigen Glasperlen, Korallen genannt. Mit ihnen tauschen die Seefahrer Waren in den afrikanischen Kolonien. Schwer für mich wird es jetzt trotz meiner Leistung: Der große Kurfürst ist gestorben. Und für seinen Sohn bin ich mein Gehalt von 500 Talern nicht mehr wert. Nach dem Tod des großen Kurfürsten verließ Johannes Kunckel Brandenburg. Und trat in den Dienst des schwedischen Königs. 1703 starb er auf einer Reise.

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Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.