17. Dorothea

Dieses Gemälde verrät Ihnen etwas über meine Familie. Ich bin Dorothea Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, die zweite Frau von Wilhelm dem Ersten von Brandenburg. Hier throne ich neben meinem Mann. Meine Neider sehen in mir nur eine Intrigantin. Dabei verdankt Berlin mir viel Gutes, wie die Dorotheenstadt. Sieben Kinder habe ich dem Kurfürsten geboren. Aber der Thronfolger blieb Friedrich, sein Sohn aus erster Ehe. Er fehlt auf diesem Gemälde. Habe ich dafür gesorgt? Böse Zungen behaupten das. Denn da steht mein Ältester, Prinz Philipp, neben dem Kurfürsten in Rüstung. Meine beiden Jüngeren halten den Kurhut, das Symbol der Herrscherwürde. Meine Neider sagen ich wollte hier den Anspruch auf den Thron für meine Kinder zeigen. Wir wissen nicht, ob Dorothea das Gemälde beauftragte. Aber überliefert ist der Streit über die Nachfolge des Kurfürsten. Nach seinem Tod wollte er Brandenburg-Preußen unter all seinen Söhnen aufteilen. Aber sein Testament hatte keinen Bestand: Sein Erbe ging an seinen Erstgeborenen Friedrich. Dieser mußte jedoch die anderen Söhne ausbezahlen. Es gelang ihm erst nach 13 Jahren. Als Friedrich der Erste krönte er sich dann zum ersten König in Preußen.

Press play to start the audio from the beginning

Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.