13. Unwillen

Jetzt ist Schluss. Wir sind freie Bürger Berlins! Meine Waffe hier liegt bereit, ich werde mich verteidigen. Friedrich der II. geht zu weit. Eisenzahn ist der richtige Name für ihn. Jetzt greift er nach unserem privaten Besitz. Dabei hat er der Stadt schon die Freiheit genommen! Wir sind keine Doppelstadt mehr. Die neuen Länder hat er eingezogen. Unser Grundbesitz ist auch nicht mehr sicher. Und politische Entscheidungen treffen wir nicht mehr allein. Ja, jetzt brauchen wir Kaufleute [betont] die Zustimmung der Handwerker und des Kurfürsten. Eine Demütigung ist das. Und Kurfürst Eisenzahn baut sein [betont] Schloss in unsere [betont] Stadt! Zu den Waffen sage ich: Im Rathaus lagern die Handbüchsen für die Verteidigung der Stadt. Wir verteilen sie und bringen unsere eigenen dazu. Wir fluten die Baustelle von Eisenzahns Schloss mit Wasser aus der Spree! Auf geht es: Er wird sich seinen Zahn noch an uns ausbeissen. Erhalten haben sich in ganz Europa nur knapp 10 dieser Handfeuerwaffen. Nur noch das Rohr aus Gusseisen gibt es. Waffen wie diese verwendeten die Berliner während der Aufstände des Berliner Unwillens. Erfolg hatten sie damit allerdings nicht. Der Kurfürst setzte sich durch. Die Berliner Kaufleute mussten viele ihrer Rechte abtreten und die Stadt wurde zum festen Sitz des Landesherren.

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Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.