12. Ziborium

1442 beherbergt die Doppelstadt Berlin-Cölln auch zwei Bettelorden, die Franziskaner auf Berliner Seite und die Dominikaner in Cölln. Beide Klöster bringen der wachsenden Stadt viele Vorteile. So ist das Schwarze Kloster der Dominikaner ein Zentrum der Bildung. Die Franziskanermönche des Grauen Klosters übernehmen soziale Aufgaben, wie etwa die Pflege von Kranken. Beide Klöster bieten auch Unterkunft für Pilger und Händler. Ihre Namen haben sie von den Farben der Mönchskutten. Dieses Gefäß stammt aus der Kirche der Franziskaner. Es ist ein Ziborium. Darin aufbewahrt wurden die in der Katholischen Messe geweihten Hostien für das Abendmahl. Hostien sind Oblaten aus einem dünnen Teig. Nach ihrer Weihe werden sie beim Abendmahl als der Leib Christi gereicht. In einem solchen Ziborium konnte man geweihte Hostien auch zu Kranken- oder Sterbebetten transportieren. Mit der Reformation erfolgte die Auflösung der Klöster. Dieses Ziborium gelangte als eines der ersten Objekte in die Sammlung des Museums.

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Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.