09. Wollnashorn

Jestatten, Wollnashorn mein Name. Da wo Se heut stehen, bin ick in der letzten Eiszeit rumjeloofen. Vor sich sehn Se meene Kieferknochen. Beeindruckend, wa? Mit dem Jebiss fress ick täglich über 100 Kilo Gras. Dit is janz schöner Stress. Denn da leben noch andere Tiere. Mammuts, Rentiere…. Dit wird mitunter eng in da Steppe. Hey, ick fresse hier?! Sucht euch jefälligst nen andren Platz! Die Kälte macht ma ja nüscht aus. Unter meinem glatten Deckhaar hab ick nen dichten Wollpelz. Und groß bin ick ooch: 2 Meter hoch, dreieinhalb Meter lang. Wie meen Name verrät mit langem Horn uff da Nase, sieht aus wie ´n Brett. Dit brauch ick ooch: Damit schieb ick Eis und Schnee beiseite. Darunter find ick meist noch essbares Gras. Nur hab ick jetzt immer solche Zahnschmerzen... So, jenug jequatscht: ick mach ma jetzt uff´n Weg nach Spandau. Dit Gras soll dort saftiger sein… Dieses Wollnashorn hätte einen Tierarzt gebrauchen können. Es hatte Wackelzähne, ein Zeichen von Parodontitis. Das zeigen die großen Spalten zwischen Zahn und Kieferknochen. Deswegen ist es möglicherweise später verhungert. Wollnashörner lebten im Berliner Raum in der Eiszeit zwischen 100.000 und 30.000 Jahren vor heute.

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Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.