03. Glocke

Hören Sie meine Stimme?! Wie wunderbar ich klinge? Das war einmal. Nun sitze ich hier: Auf einem Sockel im Märkischen Museum. Nur dank dieses Museums gibt es mich noch. Und nicht nur mich: Gerettet hat das Museum viele besondere Objekte. Darunter die Hohe Pforte der Hohenzollern oder das erste Siegel der Stadt. Wir alle erzählen ein Stück Berliner Geschichte. Und das Museum bewahrt uns als Zeugen unserer Zeit. Ich selbst hatte mein Leben lang tragende Rollen. Gegossen wurde ich im Jahr 1471 für den Wallfahrtsort Wilsnack. Dort sang ich für Pilger aus ganz Europa. Der Kurfürst selbst holte mich dann nach Berlin. Ich erfreute hier Fürsten und Könige. Erst im Glockenturm der Schloßkirche. Später im Berliner Dom. Geklungen habe ich für alle Berliner. Dann kam der Schock: 1921 bekam ich einen Sprung. Einschmelzen wollte man mich! Davor bewahrte mich das Märkische Museum. Denn für das Museum bin ich mehr als eine kaputte Glocke: Ich erinnere an einen Teil der Berliner Geschichte: Als die Stadt mich noch singen hörte. [Im Museum begegnen Ihnen noch andere wie ich: alle Objekte hier erzählen Ihnen etwas über Berlin im Wandel der Zeit.

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Märkisches Museum

Aufgrund der derzeitigen Umstände laden wir Sie herzlich ein, die Dauerausstellung BerlinZEIT auf digitalem Weg zu erkunden. Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin wechselnde Ausstellungen zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt. Bürgerliches Engagement hatte bereits 1874 zur Gründung des Märkischen Provinzialmuseums geführt. Für dessen wachsende Sammlungen entstand zwischen 1899 und 1908 ein nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum – das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt.