05 Im Westen nichts Neues 1915-1917

Mittlerweile haben wir Ende 1915 und es ist recht ruhig in Flandern. Ab und zu gibt es Scharmützel bei den Laufgräben, aber die großen Feldschlachten spielen sich vor allem in Frankreich ab. Die meisten Soldaten in den Laufgräben in Flandern können kurz verschnaufen. Der Alltag des Frontsoldaten steht aber trotzdem nicht still. Die Kriegsführung ist darauf ausgerichtet, möglichst viele Verwundete zu verursachen. Diese erfordern umfassende medizinische Betreuung. Die Säge im Arztkoffer fällt sofort ins Auge und verschafft einen Eindruck von den Grauen dieses Krieges. Wenn ein Soldat eine schwere Infektion an den Gliedmaßen hatte oder von einem Geschoss getroffen wurde, musste oft amputiert werden. Das zu lange Tragen von nassen Socken kann zum sogenannten trench foot, also Fußfäule, führen. Deshalb müssen die Soldaten täglich ihre Socken wechseln. Der Erste Weltkrieg bringt aber auch eine völlig neue Entwicklung: Erstmals tragen Soldaten selbst einen Erste-Hilfe-Kasten mit sich. Mit rotbrauner Jodtinktur und einem sauberen Verband kann ein Soldat oder ein Kamerad Verletzungen sofort selbst desinfizieren und verbinden, was bisher in noch keinem Krieg der Fall war. In früheren Kriegen konnte jede Wunde – egal wie klein – den Tod durch Infektion bedeuten. Diese simplen Erste-Hilfe-Maßnahmen haben viele Leben gerettet.

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Memorial Museum Passchendaele 1917

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