HB 10 Maria und Joseph & die Flucht nach Ägypten)

Im Spätmittelalter wuchsen die Städte rasant. Um die Gesellschaft in diesen überbevölkerten Städten im Zaum zu halten, waren christliche Normen und Werte überaus wichtig. Wesentliche Ideale und Normen wurden religiösen Darstellungen entlehnt. Dabei diente die Heilige Familie als Vorbild. Ein schönes Beispiel dafür sind diese Tafeln, Teile eines Triptychons eines unbekannten Malers aus Tirol. Die Heilige Familie ist hier, auf ihrer Flucht nach Ägypten, in einer Landschaft dargestellt, während sie früher eher in einem Zimmer platziert war. Beachten Sie auch die im Vordergrund liegende Löwin und die verschiedenen kleinen Vögel, die über ihren Köpfen in einem Strauch sitzen! Auf der anderen Tafel sehen wir Josef, bescheiden auf dem Boden sitzend. Neben ihm befindet sich eine spinnende Maria mit dem Jesuskind in ihrem Bauch. Sie werden überstrahlt von einem segnenden Christus mit einem Kreuz im Heiligenschein und einer Weltkugel in der Hand. Wir dürfen nämlich bei dieser häuslichen Intimität nicht vergessen, dass das Kind in Marias Bauch der Erlöser der Menschheit ist. Deswegen zeigt das Bild auch eine Reihe musizierender Engel.

Möchten Sie wissen, warum diese beiden Darstellungen einem Maler aus Tirol zugeschrieben werden können? Dann wählen Sie die Taste A. Wenn Sie wissen möchten, warum man im Mittelalter das Leben der Heiligen Familie kannte, wählen Sie die Taste B.

AB

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Das Schloss Huis Bergh war das Stammschloss der mächtigen Grafen von Van den Burgh. Die Baugeschichte des Schlosses geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1912 stand das Schloss mit den entsprechenden Besitzungen zum Verkauf. Eigentümer wurde Jan Herman van Heek. Er trug eine Sammlung (spät-)mittelalterlicher Kunstgegenstände zusammen, die noch heute im Schloss zu bewundern sind. Es besteht auch die Möglichkeit, hier Ihre (Hochzeits-) Party zu veranstalten oder in einem der Luxusanzüge eines ehemaligen Verteidigungsturms zu übernachten.