De Ruyter ist nicht der einzige Seeheld aus Vlissingen. Da wäre zum Beispiel die Vlissinger Familie Banckert, aus der mindestens elf Söhne in der Kriegsflotte oder für die Niederländische Westindien-Kompanie fahren. Der berühmteste Spross dieser Familie ist zweifellos Joost Banckert, der den Spitznamen Portugiesenschreck trägt. Er ist an der Eroberung der Silberflotte unter Piet Hein beteiligt. Nicht weniger bekannt ist das Evertsen-Geschlecht, das im Goldenen Zeitalter zahlreiche Seehelden und Marineoffiziere hervorgebracht hat. Einer der Evertsens ist Cornelis der Jüngste, dessen Spitzname Keesje de Duivel (Deutsch: Keesje der Teufel) lautet. Durch seine Teilnahmen am Kampf gegen die Seeräuber von Dünkirchen gelangt er zu großem Ruhm. Allerdings hat die Arroganz von Cornelis dem Jüngsten auch zu peinlichen Fehlern geführt. Als er 1689 mit seinem Schiff, der Walcheren, zurückkehrt, strömen die Vlissinger in den Hafen, um das berühmte Schiff zu begrüßen. Evertsen will seinen Stadtgenossen mit hochkarätiger Seemannskunst imponieren und steuert das Schiff besonders nahe an der Küste entlang. Leider macht eine unvorhergesehene Windböe ihm einen Strich durch die Rechnung. Das Schiff stößt gegen den westlichen Pier des Kaufmannshafens, dümpelt bereits sinkend weiter und geht in der Nähe der Oranienmühle schließlich unter. Dort liegt das Wrack noch viele Jahre später und stellt ein Hindernis für die Schifffahrt dar. Alle Versuche, das Boot zu finden, sind ergebnislos geblieben.

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