Im Zweiten Weltkrieg wird in der Schelde hart für die deutsche Kriegsindustrie gearbeitet. Die Werft fertigt Flugzeugteile, Geschütztürme, -kuppeln und -plattformen, Einzelteile für den Bunkerbau und vieles mehr an. Tausende von Arbeitern entkommen auf diese Weise der Zwangsarbeit in Deutschland. Während der gesamten Besatzungszeit steht ein nicht fertiggestelltes Schiff auf der Helling der Werft. Die Willem Ruys ist 192 Meter lang, 25 Meter breit und so hoch, dass sie die Dächer der Häuser in der Innenstadt überragt. Im Krieg dient der Innenraum des Schiffes vielen Mitarbeitern und ihren Familien immer wieder als Unterschlupf. Nach der Befreiung Vlissingens, bei der fast die gesamte Stadt in Schutt und Asche gelegt wird, versorgt die Süßwasseranlage des Schiffes die Einwohner der Stadt zwei Wochen lang mit Trinkwasser und die Bäcker können dank der Schiffselektrizität ihrer Arbeit nachgehen. Auch nach dem Krieg erwartet die Willem Ruys ein ungewöhnlicher Lebenslauf. 1985 wird das Schiff, das mittlerweile unter dem Namen Achille Lauro als italienisches Kreuzfahrtschiff eingesetzt wird, vor der Küste von Ägypten von palästinensischen Aktivisten gekapert. 1994 sinkt sie nach einem Brand kurz vor der Küste Somalias.

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