In einem Raum voller Einzelteile fallen diese beiden seltenen, kompletten Triptychen sofort auf. Sie vermitteln ein gutes Bild der vielen Kunstobjekte, die in Florenz im 15. Jahrhundert entstanden sind, oft in Familienateliers. Man kann hier sogar von einer direkten familiären Beziehung sprechen: Das Triptychon links wurde nämlich von Bicci di Lorenzo angefertigt, das Triptychon rechts von seinem Sohn, Neri di Bicci. Das große Angebot an religiöser Kunst im 15. Jahrhundert in Florenz war sicher nicht nur für Kirchen und Geistlichkeit bestimmt. Auch normale Menschen hatten gerne ein religiöses Bild zu Hause, sodass sie beispielsweise zu Hause beten konnten. Anwälte, Händler, Apotheker, sogar Friseure – sie alle kamen in die Werkstatt von Bicci und Sohn Neri, um ein Bild anfertigen zu lassen. Das wissen wir, weil die Kassenbücher ihrer Werkstatt erhalten geblieben sind. Diese beiden Triptychen waren, angesichts der geringen Ausmaße, wahrscheinlich ebenfalls für den Privatgebrauch bestimmt. Für derartige Bilder war die Madonna mit dem Jesuskind ein sehr beliebtes Motiv.

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