Der Rosenkranz, den die Frau in ihrer Hand hält, ist das Symbol für die Braut. Ein weiterer Hinweis darauf, dass es sich hier um ein Hochzeitsporträt handelt. Oben auf dem Rosenkranz findet sich jedoch noch etwas anderes: ein Pomander, auch Bisamapfel genannt. Das Wort Pomander kommt aus dem Französischen, wo dieser Behälter pomme d’ambre also Amberapfel heißt. Dabei handelt es sich um einen meist kugelförmigen Behälter, in dem sich Kräuter und Duftstoffe wie Amber oder Moschus befanden. Eine andere Bezeichnung für Moschus ist Bisam, wodurch sich auch der deutsche Name Bisamapfel erklären lässt. Dem Pomander wurde eine heilende und schützende Wirkung zugesprochen, er sollte zum Beispiel vor der Pest schützen. Außerdem wurde die kostbare Kugel auch einfach genutzt, um unangenehmen Gerüchen, die es im Mittelalter häufig gab, entgegenzuwirken. Es ist eine sehr frühe Form der Aromatherapie. Die Behälter waren mit Luftlöchern versehen und konnten aus mehreren Fächern bestehen, in denen sich unterschiedliche Duftstoffe befanden. Zumeist waren Pomander aus Gold oder Silber gefertigt und wurden an eine Kette, einen Gürtel oder wie in diesem Fall an einen Rosenkranz gehängt.

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